Das von der EU geförderte FRONTIER-Projekt verspricht den Bürgern Europas die praktische Erschließung fahrerloser Autos, innovativen Verkehrsmanagements und geringerer Verkehrsemissionen.
In Europa entsteht eine neue Verkehrsvision. Eine breitere Verkehrsmittelauswahl, selbstfahrende Autos, Fahrgemeinschaften, umweltfreundlichere Fahrzeuge, kombinierte Beförderungsmöglichkeiten (Multimodalität) und ein insgesamt viel stärker integriertes Verkehrsmodell versprechen, den Kontinent zu einem weltweiten Vorreiter auf diesem Gebiet zu machen.
In einer Welt mit wachsender Bevölkerung und zunehmendem Verkehr mit negativen Auswirkungen auf den Klimawandel kommt dem Verkehrsmanagement eine ganz entscheidende Rolle bei der Bewältigung verkehrsbedingter Risiken und Herausforderungen zu. Vor diesem Hintergrund vereint das am 1. Mai 2021 gestartete, EU-finanzierte FRONTIER-Projekt 19 hochkarätige Partner aus ganz Europa – namentlich Belgien, Zypern, Griechenland, Luxemburg, Spanien, Schweden, Schweiz und Großbritannien –, um einen reibungslosen Übergang in eine neue Ära des Verkehrsmanagements zu ermöglichen.
Dieser Zusammenschluss besteht aus einem fachübergreifenden Team aus VerkehrswissenschaftlerInnen, Verkehrs- und Transportunternehmen, lokalen Behörden, und Verkehrsmanagementfirmen sowie ExpertInnen für intelligente Verkehrssysteme und autonomes Fahren. Konkret umfasst das Team Partner aus mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen, Organisationen und Behörden aus den Bereichen Verkehr, Infrastruktur und Informationstechnik.
Dabei kommen in wirksamer Weise unterschiedlichste zukunftsweisende Systeme und Lösungen zum Einsatz, um das ultimative integrierte Verkehrsmanagementsystem zur Förderung autonomen Fahrens und eines reibungslosen Übergangs zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern zu schaffen. Zu den anspruchsvollsten Technologien zählen die drahtlose Verkehrserfassung, künstliche Intelligenz, Big Data Predictive Analytics, vernetzte und autonome Fahrzeuge, intelligentes Verkehrsmanagement, mobile Apps für Fahrgäste und Verkehrsbetriebe sowie multimodale Verkehrsmodellierung.
Der Erfolg des Projekts ist bereits in der Auswahl der beteiligten Projektpartner angelegt, welche die unterschiedlichsten Verkehrsträger und -segmente wie z. B. S- und U-Bahn, Busse, Straßenbahn, Mautwesen, Binnenschifffahrt und Güterverkehr repräsentieren. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um die Multimodalität unter den Verkehrsmitteln sowie die Interoperabilität zwischen den Verkehrssystemen zu gewährleisten – zwei Schlüsselkomponenten für die Automatisierung dieses Verkehrssektors, eine Verkehrsverringerung und die Minimierung verkehrsbedingter Schadstoffemissionen.
Eine reibungslose und nachhaltige Mobilität wird dabei auch durch die Einbindung in das Projekt der gemeinnützigen Schweizer Organisation „International Road Federation“ (IRF) gefördert, die einen „Smart Road Infrastructure Classification Index“ entwickeln soll. Letzteres leistet dabei die Grundlagenarbeit zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Verkehrssystemen und sorgt so für eine neue Dimension der Verkehrsvernetzung.
Sobald alle Grundlagen stehen und „hinter verschlossenen Türen“ erfolgreich technisch ausgereift und getestet wurden, erfolgt im Rahmen von drei Piloten in Antwerpen (Belgien), Athen (Griechenland) und Oxfordshire (Großbritannien) eine praktische Erprobung durch Übertragung auf die „reale Welt“. Die Pilotprojekte sollen die Praxistauglichkeit der im Rahmen von FRONTIER neu entwickelten Systeme, Schnittstellen und KI-Modelle mit dem Ziel nachweisen, den Verkehr zu reduzieren, sicherere Fahrumgebungen zu schaffen und letztlich intelligentere Fahrzeuge auf die Straße zu bringen.
FRONTIER wird von der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) finanziert, einer 2021 neu ins Leben gerufenen Fördereinrichtung, die den europäischen Green Deal durch hochkarätige Förderprogramme vorantreiben soll. Die Finanzierung zeigt das Vertrauen der EU in FRONTIER und dessen Rolle, einen positiven Beitrag zum Klimawandel, zur europäischen Infrastruktur und zu einem besseren Lebensstandard für die Bürger des Kontinents zu leisten.